Istanbul ist eine ganz
besondere Stadt, nicht nur wegen ihrer geografischen Besonderheit: Asien auf der
einen und Europa auf der anderen Seite. Istanbul ist weltoffen und herzlich, faszinierend und vielfältig.
Meine bisherigen Besuche
begleitete die Sonne. Dieses Mal regnet es sanft. Das Wetter hat sich gegen
mich entschieden. Oder doch für mich?
Es ändert nichts an meinen
Plänen und nichts an meiner frohen Stimmung: Wenn mich am Morgen die Gebetsrufe
des Muezzin wecken, die engen Gassen noch leer sind und der erste Hauch von Kaffeeduft
in der Luft liegt, dann bin ich von Neuem auf Neues gespannt!
Ich gehe dorthin, wo ich noch
nicht war. Den Fischereihafen muss ich früh besuchen. Schon mit Sonnenaufgang
kehren die ersten Boote von ihrem Fang zurück. Jetzt herrscht Hochbetrieb, denn
jeder hofft auf ein gutes Geschäft und egal, ob Rotbarsch, Sardelle oder
Seezunge – der schnelle Verkauf auf einem der Fischmärkte der Stadt sichert das
(Über)Leben. Es riecht nach Fisch und Meer und mir wird eins der leckeren „Balik
Ekmek“, Fischbrötchen mit Salat, direkt vom Boot verkauft. Von einem niedrigen
Tischchen mit kleinem Sitzhocker beobachte ich die Szenen am Hafen noch eine Weile.
Nur wenige Gehminuten entfernt bleibe ich beim Schlendern durch schmale Gassen an einer unscheinbaren Tür stehen: Sie ist der Eingang zum Cagaloglu Haman. Das historische und bekannte türkische
Dampfbad lädt zum Verweilen ein. Männer und
Frauen werden hier streng voneinander abgeschirmt. In dem prachtvollen Bau, unter
hohen Bögen und zwischen Säulen, lasse ich eine gute Stunde die Seele baumeln. Bevor Dampf und Hitze meine Sinne umnebeln, ziehe
ich weiter.
Blaue Moschee, Hagia Sophia,
Topkapi Palast und der Große Basar sind Hauptattraktionen für Touristen und ein
echtes Muss für Leute, die das erste Mal in Istanbul sind. Ich erfülle mir
einen anderen Wunsch: eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn! Ein Hauch
Nostalgie begleitet mich beim Einsteigen. Die alte Dame zuckelt durch die
vollen Straßen der Stadt, vorbei an der Istiklal Cedesi, der Einkaufs- und
Ausgehmeile, bis zum Taksim Platz. Schräg gegenüber steht ein Eckhaus, das
normalerweise keine weitere Beachtung findet und in dem eine der abwechslungsreichsten
Galerien, „The Empire Project“, zeitgenössische Ausstellungen moderner Künstler
zeigt. Und das jenseits des „mainstream“. Heute ist sie leider geschlossen, da
die Vorbereitungen für eine neue Kunstinszenierung laufen.
Ich trinke einen starken Mokka
in einem der vielen Cafés, in denen Einheimische oft stundenlang sitzen, reden
und lachen und fahre danach in das Geschäftsviertel Nisantasi. So kurz die Zeit
auch ist, das Einkaufen darf in Istanbul nicht fehlen. In den eleganten Jugendstilgebäuden
gibt es alles, was das Herz begehrt. Neben internationalen Modemarken locken viele
türkische Label die Kunden an.
Meine Tour endet im
quirligen Stadtteil Beyoglu. Ich will ins Nachtleben Istanbuls eintauchen. Im „Peyote“,
eine der angesagtesten Bars, bleibe ich bis zum Morgen.
Von meinem Hotelzimmer im „swissotel The Bosphorus“ habe ich eine
wunderschöne Panoramasicht. Ein sanfter
Nebelschleier umhüllt Istanbul melancholisch, und ich gebe mich der Stadt
mit den vielen Facetten und Gesichtern verzaubert hin. Ich blicke über den
Bosporus, und ich freue mich auf das nächste Mal…
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